Die häufigste Frage, die im Laufe der Hochzeitsplanung wohl auftaucht, ist: „Brauchen wir einen Hochzeitsfotografen?“ dicht gefolgt von „Was kostet ein Hochzeitsfotograf?“ und „Oh mein Gott, warum ist der eigentlich so teuer?“
Wir wollen dir in diesem Artikel erklären, wie sich die Kosten eines Hochzeitsfotografen zusammensetzen und warum es sich lohnt, diesen Posten unbedingt in euer Hochzeitsbudget einzukalkulieren.
In einem schwarzen Fotoalbum
mit 'nem silbernen Knopf,
bewahr' ich alle diese Bilder im Kopf.
Sicherlich, die schönsten Erinnerungen bleiben im Gedächtnis, weil sie unvergesslich sind. Aber beschleicht euch nicht auch manchmal der Wunsch, schöne Momente einfach festhalten zu können, für immer einzufrieren und dann abzurufen, wenn ihr sie erneut erleben wollt? Oder die Angst, dass diese Erinnerungen euch irgendwann wie Wasser durch die Finger gleiten, weil sie mit der Zeit verblassen? Genau deshalb sind Hochzeitsfotos so wichtig, denn es ist nahezu unmöglich, all die unglaublichen Momente eurer Hochzeit im Kopf zu behalten, denn dieser Tag verlangt euch körperlich und geistig so einiges ab. Hunderte Eindrücke und Emotionen, Menschen, Worte, Tränen und Umarmungen begleiten euch an diesem Tag, ebenso wie Aufregung, Erleichterung und Freude. Vom ersten Gähnen am frühen Morgen bis zum letzten Tanz am späten Abend wird eure Hochzeit an euch vorbeirasen, sodass ihr euch am nächsten Tag vielleicht sogar fragt, ob ihr überhaupt anwesend wart.
Um eurem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen, lohnt sich ein professioneller Hochzeitsfotograf, denn dieser hält den schönsten Tag eures Lebens für die Ewigkeit fest. Und viel mehr noch: Er lässt Bilder sprechen. Denn im Gegensatz zu Hobbyfotografen aus dem Bekannten- und Freundeskreis sieht ein Hochzeitsfotograf kleine Details, die sonst verborgen blieben. Er ist dazu im Stande, Stimmungen und Emotionen authentisch einzufangen, hat schon zig Hochzeiten fotografiert und weiß, worauf es ankommt. Er verfolgt eine ganz bestimmte Bildsprache, bringt jede Menge Erfahrung, zwei geschulte Augen und das passende Equipment mit, um eure Hochzeitsbilder zu etwas Besonderem zu machen.
Doch was kostet so ein Hochzeitsfotograf nun?
Die Antwort lautet wie fast immer im Leben: Es kommt darauf an. Es gibt verschiedene Faktoren, die den Preis bestimmen. Zum Beispiel die Dauer des Shootings, die Saison, Erfahrungen, Referenzen und Extrawünsche. Es ist ein bisschen wie beim Autokauf: Fiat Panda oder Porsche, die Wahl liegt bei euch. Zudem gibt es verschiedene Abrechnungsmodelle. Die einen berechnen Paketpreise, wieder andere Stundenpreise und auch Bildpreise kommen manchmal noch vor. Wie oben bereits erwähnt, haben auch Hochzeitsfotografen eine Haupt- und Nebensaison. Ab Ende Mai bis Anfang Oktober boomt das Geschäft, denn in diesen Monaten finden die meisten Hochzeiten statt. Ihr haben viele Hochzeitsfotografen eine Mindestbuchungszeit und sind für kurze Begleitungen am Wochenende gar nicht verfügbar. Plant ihr also eher eine Winterhochzeit oder eine Hochzeit unter der Woche, könnt ihr hier gut und gerne ein paar Euro sparen, wenn Ihr den Fotografen für eine kürzere Zeit bucht.
Um euch einen kleinen Überblick zu geben, haben wir hier mal durchschnittliche Startpreise, die ihr als erste Orientierung heranziehen könnt – es gilt wie schon erwähnt, dass die Preise sehr stark variieren können:
- Shootingdauer von 2 h: ab ca. 400-500 Euro
- Shootingdauer von 8 h: ab ca. 1000-1500 Euro
Das mag euch im ersten Moment viel erscheinen, wenn ihr die Arbeit vor Ort auf den Gesamtpreis herunterrechnet, doch der Schein trügt, denn die anwesenden Stunden vor Ort machen nur einen Bruchteil der eigentlichen Arbeit eines professionellen Hochzeitsfotografen aus.
Zu allererst sind die Preise inklusive Mehrwertsteuer, das heißt der Fotograf muss von der Gesamtsumme erst einmal die zur Zeit üblichen 19% direkt an den Fiskus abführen, übrig bleiben nur noch rund 80% von dem, was Ihr gezahlt habt.
Nun bedenkt einmal den Aufwand, den der Hochzeitsfotograf für ein Shooting hat:
- Persönliches Vorgespräch (inkl. Mailverkehr, Telefonate, Terminsuche)
- Angebotserstellung, Buchung, Vertragsabwicklung
- eventuelle Begutachtung der Hochzeitslocation
- Vorbereitung des Equipments
- An- und Abfahrt
- evt. Übernachtung (Zeitaufwand)
- Fotoshooting und Begleitung während der Hochzeit
- Speichern, Sichten und Aussortieren hunderter Hochzeitsfotos
- Nachbearbeitung hunderter Hochzeitsfotos
- Bereitstellung der Fotos (USB-Stick, Fotobuch, Onlinegalerie, DVD etc.)
- Rechnungsstellung
Wenn ihr euch nun einmal den Arbeitsaufwand ausrechnet, dann kommt der Fotograf, je nach Shootinglänge und vorhandenem Material, auf mehrere Tage Arbeit, woraus sich ein moderater Stundenlohn ergibt. Dazu kommt, dass ein Hochzeitsfotograf gut kalkulieren muss, schließlich ist er in der Regel nicht das ganze Jahr über ausgebucht, da, wie oben bereits erwähnt, die Hochsaison im Sommer liegt.
Neben dem eigentlichen Arbeitsaufwand muss auch das entsprechende Equipment bereitgestellt, gepflegt und aktualisiert werden. Auch diese Kosten muss ein Hochzeitsfotograf in sein Honorar einberechnen. Dazu zählen:
- Fotoausrüstung (Kamera, Objektive, Stative, Speicherkarten, Blitzgeräte etc.)
- Leistungsstarke Rechner, auskalibrierte Bildschirme, Festplatten, USB-Sticks, Clouds etc. für Backups
- Software zur Bildbearbeitung
- Unterhaltung der eigenen Website
- Fachliteratur, Weiterbildungen & Workshops
- Spezielle Versicherungen, z.B. für Kameratechnik
- Übrige Ausgaben die mit der Selbständigkeit einhergehen (Private Krankenversicherung, Berufshaftpflichtversicherung, Steuerberater, ...)
Ihr seht also, dass die Preise für professionelle Hochzeitsfotografen alles andere als utopisch, sondern durchaus gerechtfertigt sind.
Wenn euer Hochzeitsbudget dennoch eher klein ist, ihr aber nicht auf einen professionellen Hochzeitsfotografen verzichten wollt, dann bietet es sich an, sofern der Fotograf es anbietet, ein kurzes Shooting zu buchen. So könnt ihr sichergehen, dass die wichtigsten Momente wie Trauung und Paarshooting perfekt eingefangen werden.
Kleine Extras gibt’s bei längeren Begleistungsdauern, denn hier hat der Fotograf auch Zeit, das Stylen und Ankleiden zu dokumentieren, die Gäste während des Sektempfanges zu verewigen und einige Gruppenfotos umzusetzen. Wer das volle Programm will, kann eine ganztägige Hochzeitsreportage buchen, die Königsklasse der Hochzeitsfotografie. Sodass der Fotograf bis 10 Stunden oder länger vor Ort ist und den gesamten Tag dokumentiert. So könnt ihr euch auf viele exklusive Bilder freuen, von Momenten, die ihr als Brautpaar meist gar nichts mitbekommt. Ein Blick hinter die Kulissen sozusagen.
Wofür auch immer ihr euch entscheidet: Ein professioneller Hochzeitsfotograf lohnt sich immer und sollte auf jeden Fall in euer Budget einkalkuliert werden. Denn eure Hochzeitsfotos sind eine Erinnerung fürs Leben, die ihr immer wieder mit großen, leuchtenden Augen ansehen und in vielen Jahren vielleicht sogar stolz euern Enkelkindern zeigen werdet.