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Nachgefragt: Interview mit A Twist of Lemon

Nachgefragt: Interview mit A Twist of Lemon

Tanja und Markus Schlamadinger, ein Paar aus dem schönen Graz in der Steiermark, betreiben zusammen die Hochzeitsfotografieseite „A Twist of Lemon“. Wie die beiden sagen würden – die „Fine Art Wedding Photography“. Die beiden sind verheiratet und wohnen mit ihren beiden Kindern in der Steiermark in Österreich auf einem alten romantischen Vierkanthof. Von dort aus organisieren sie Ihre Reisen und Aufträge zu den Hochzeiten. Markus ist hier in dem Fall derjenige, der der Brautseine volle Aufmerksamkeit schenkt und Tanja diejenige, die sich im Hintergrund den schönen Sideshots widmet. Zusammen ergänzen sie sich perfekt und kommen so immer zu tollen Ergebnissen. Die beiden haben sich aber nicht nur auf die "normale" Hochzeitsfotografie beschränkt – nein, sie haben noch einige andere Ideen die sie mit ihrer Fotografie verbinden möchten.

Da geht es zum Beispiel um die werdende Mama mit Babybauch oder auch um Portraitfotografie. Was für die beiden etwas ganz Besonderes ist, dass sie in diesen intimen Momenten dabei sein dürfen. Tanja und Markus fotografieren auch im Bereich Bodouir. Das ist nicht selbstverständlich aber die beiden haben sich in dieser Hinsicht einen Ruf erarbeitet und verfolgen diese Kategorie ihres Angebotes mit Leidenschaft. Wie genau sich alles entwickelt und was sie zusammen aufgebaut haben, könnt ihr hier im Interview nachlesen, welches wir mit ihnen geführt haben. Wir hoffen euch gefällt ihre Arbeit genauso gut wie uns.

Man kann sich unter dem Namen „A Twist Of Lemon“ einiges vorstellen, aber nicht unbedingt Hochzeitsfotografie. Als Einstieg wäre es doch schön zu erfahren, wie ihr beide auf den Namen und zur Hochzeitsfotografie gekommen seid?

Als wir uns ganz am Anfang überlegt haben, wie wir unser Label nennen sollen, wollten wir einerseits etwas, das optisch heraussticht und andererseits etwas, das eine persönliche Verbindung zu uns hat. Ich habe neben meinem Studium in der legendären Hemingway American Bar als Barkeeper gearbeitet, wo ich dann eines Abends Tanja kennengelernt habe (Liebe auf den ersten Blick! Ja, das gibt´s). Beim Barkeepen, für das ich immer große Leidenschaft hatte, ist „ A Twist of Lemon“, also eine Zitronenzeste, wo der intensivste Geschmack der Zitrone enthalten ist, ein wichtiges add-on zu Cocktails. Wir wollen mit unseren Fotos ja auch intensive Momente zeigen. Insofern passt das perfekt für uns.

Wir waren inspiriert vom hellen Filmlook von Jose Villa, einem der ganz Großen in der Hochzeitsfotografie. Über ihn sind wir von den Porträts zur Hochzeitsfotografie gekommen. Wir wollten auch so tolle Momente festhalten.
 

Wie teilt ihr euch die Arbeit im Normalfall untereinander auf?

Markus folgt meistens der Braut. Die Braut ist die zentrale Figur bei unseren Reportagen. Tanja ist bekannt für ihre intensiven Sideshots, liebevollen Details und speziellen Perspektiven.


Wie ist es als Paar bzw. Ehepaar zusammen zu arbeiten? Reibt man sich ab und an, an den vielleicht unterschiedlichen Ideen die man für einen Auftrag hat?

Wir haben eigentlich eine sehr genaue Vision davon, was der Look von A Twist of Lemon ist. Wir beflügeln uns eigentlich eher mit unseren Ideen. Und wenn man dann eine Idee hat, ist es wichtig den Look konsistent durchzuziehen, den roten Faden beizubehalten. Das gelingt uns zu zweit eigentlich noch besser als alleine, weil der eine den anderen immer wieder daran erinnert, wenn man mal etwas abschweift.


Wenn ihr zu einem Auftrag losdüst, was habt ihr immer dabei außer eurem Equipment?

Tanja hat immer Pflaster und Notfall-Globuli für die Braut dabei. Und unsere „A Twist of Lemon -Vistenkarten“ sind immer mit dabei.


Ihr fotografiert mit unter auch analog. Also auf dem klassischen Wege. Wenn ihr das den Paaren als Vorschlag unterbreitet, dieses Medium zu versuchen, was ist die häufigste Reaktion darauf?

Die meisten Paare engagieren uns wegen unserer Fotografie und unserem Film-Stil. Wenn wir ihnen dann davon vorschwärmen, wie einzigartig und besonders ihre Fotos werden, wenn wir analog fotografieren, ihnen erzählen wie der Film das Licht so magisch in Bilder umwandelt, dann sind die meisten eigentlich sehr fasziniert und wollen es unbedingt versuchen.
 

Wer ist auf die Idee gekommen, die Analogfotografie bei euch mit einzubinden oder war sie eigentlich schon immer da?

Mit analoger Fotografie hat Markus vor vor ca. drei Jahren begonnen. Die Idee dazu war immer da. Einige tolle Fotografen, die wir bewundern, Jose Villa, Elizabeth Messina zum Beispiel, fotografieren auch analog. Der Zugang zu analoger Fotografie ist allerdings in vielerlei Hinsicht anders als bei der digitalen – zumindest bei uns. Wir finden es einfach unglaublich schön und kreativ.
 

Ihr beide habt auch Boudoir Fotografie im Programm. Wie seid ihr darauf gekommen und vor allem wie passiert es, das ihr bei intimen Momenten dabei sein dürft?

Zarte, sinnliche Fotografie hat uns immer schon interessiert. Ich (Markus) habe einen Workshop bei einem der bekanntesten Nude-Fotografen der Welt, bei Greg Gorman, absolviert. Was ich von Greg lernen durfte hat mich in vielerlei Hinsicht als Fotograf weitergebracht. Jemanden in so intimen Momenten fotografieren zu dürfen, und da spreche ich gar nicht nur von nackter Haut zeigen, sondern von den ganz privaten Momenten, in denen sich die Braut für ihren Bräutigam zurecht macht. Das ist einer der persönlichsten Momente überhaupt. Um da dabei sein zu dürfen, bedarf es sehr viel Vertrauen.
 

Österreich als kleines Land in mitten Europas hat viele wunderbare Orte und Sehenswürdigkeiten. Wo seid ihr, mit eurer kleinen Familie, hier am liebsten unterwegs?

Wir lieben den Süden und das Meer, das „la dolce vita“ in Italien - wo wir zum beispiel immer wieder in Triest anzutreffen sind - und die ursprüngliche Echtheit der kroatischen Inseln.
 

In diesem Zusammenhang gleich die nächste Frage Was könnt ihr für Motive, Orte oder spezielle Locations in Österreich empfehlen, wenn ihr anderen Fotografen oder auch Paaren, Tipps geben wollt?

Was für eine unendlich schwierig zu beantwortende Frage. In Österreich sind wir gesegnet mit unzähligen Traumlocations. Da ist die Auswahl so groß, dass es schon wieder schwierig ist sich zu entscheiden. Wir lieben Locations, die authentisch sind. Sie sollen aber immer nur unterstützen, nicht dominieren. Unsere Stars sind und bleiben unsere Brautpaare.
 

Ihr macht auch Babybauch bzw. "werdende-Mama-Bilder". Ist bei einem dieser Shootings mal etwas außergewöhnliches passiert was euch beide nachhaltig geprägt oder berührt hat?

Wir sind eigentlich jedes Mal ganz geflasht von dem Vertrauen, das wir bei diesen Shootings erfahren dürfen. Den Bauch einer werdenden Mama zu fotografieren ist ja auch ein sehr intimer Moment. Wir nehmen aus diesen Shootings immer sehr viel Energie mit.
 

Ihr betreibt nebenbei auch eine ModelAgentur. Woher kommt der Ansporn oder die Idee auch dieses Geschäftsmodell bei euch mit unterzubringen?

Wow, gut recherchiert, das haben wir bisher nicht an die große Glocke gehängt. Es war und ist zunächst mal kein Geschäftsmodell um damit Geld zu verdienen. Es ist die Idee besondere, edgy, nicht kommerzielle Models zu finden, sie zu fotografieren und weiterzuentwickeln.


Für Hochzeitspaare ist der Tag das schönste und überhaupt kann der niemals getoppt werden. Gibt es einen besonderen Tag, an dem Ihr einen Auftrag hattet, der euch bisher immer wieder ins Gedächtnis zurückkommt?

Bei einem unserer Aufträge gab es einen Auftritt der Magier Tommy Ten und Amelie Van Tass, die bei „America got Talent“ den zweiten Platz gemacht haben. Wir sind direkt neben der Bühne gestanden und haben einfach nur gestaunt. Von diesem magischen Moment erzählen wir immer wieder.

Aber – und das ist auch ein ganz fantastischer Aspekt bei der Hochzeitsfotografie – wir genießen jede Hochzeit total. Die fröhliche, ausgelassene Stimmung, die positiven und netten Menschen, das gemeinsame Feiern. Immer wieder denken wir an Details der Hochzeiten zurück, sei es ein besonders lustiger oder emotionaler Moment oder vielleicht eine besonders leckere Hochzeitstorte.

Zu A Twist of Lemons Profil auf hochzeitsfotograf.com
Webseite - A Twist of Lemon













über den autor

Hajo geht den Sachen gern auf den Grund, hat bisher aber mit der Hochzeitsfotografie soviel am Hut gehabt wie ein Berliner mit Karneval. Eine gute Kombination um die richtigen Fragen zu stellen, denn unsere Brautpaare sind in der Regel in einer ganz ähnlichen Situation.